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White Fragility
Was ist White Fragility/ Weiße Zerbrechlichkeit und warum sollten wir uns damit auseinandersetzen?
Es ist ein defensives/ reaktantes Verhalten, dass sich bei Kritisierten äußert, spezifisch bei weißen Personen. Diese empörten Abwehrmechanismen sind strukturell verankert und bedürfen daher Reflexion. Unangenehme Gefühle kommen bei Kritisierten vor allem dann auf, sobald mensch sie für eine von ihnen selbst getätigte, als rassistisch erachtete Handlungsweise oder Aussage kritisiert. Durch defensive Haltung kann bei Betroffenen eigenes Eingeständnis bzw. Ehrlichkeit fehlen.
Zitat von Dr. Robin di Angelo (aus EXIT Racism von Tupoka Ogette)[1]:
"Wenn die vorherrschende Meinung ist, dass Rassismus das grausame Verbrechen eines Individuums ist, ist klar, dass nur schreckliche Menschen, die Schwarze Menschen oder People of Colour ablehnen, dieses Verbrechen begehen können. Und obwohl diese Annahme schlicht weg falsch ist. Wirkt sie doch wunderbar als Schutzschild, um Rassismus selbst zu verdecken. Mehr noch, es verhindert den Dialog der nötig wäre, um Rassismus zu entlarven, und eine Veränderung herbei zu führen."
Mögliche Abwehrreaktionen beim Ansprechen von Rassismus sind hier dargestellt [2]:
Schaut euch zur Selbstreflexion gerne folgendes Comic und die Fragen dazu an:
- Wart ihr schon mal in ähnlicher Situation? Wie seid ihr damit umgegangen?
- die zweite Säule sind individuelle Resilienzstrategien: Was kann ich tun, um in Balance zu bleiben und mit schwierigen Situationen umzugehen?
- Wenn ihr als dritte Person daneben steht, was wäre eure Reaktion?
- Hättet ihr auch gesagt, dass der Witz rassistisch war?
- Weitere Fragen: Kennt ihr dieses Gefühl sich verteidigen zu wollen? Dass etwas blöd rüberkommt einem erst später auffällt, dass es rassistisch war und "man es nicht so gemeint hat"? Wie geht ihr damit um? Sprecht ihr das Thema an, wenn rassistische Witze gemacht werden? Wie sind die Reaktionen? Eher Verteidigung wie im Comic oder weichen Leute eher der Konfrontation aus?
Zur weiteren Erklärung von White Fragility, aus dem „Me and White Supremacy Workbook“ von Layla F. Saad [3]:
- “White fragility shows up as white people getting angry, defensive, afraid, arguing, claiming they’re being shamed, crying or simply falling silent and choosing to check out of the conversation.”
- [Weiße Zerbrechlichkeit zeigt sich, wenn weiße Menschen wütend, defensiv oder ängstlich werden, anfangen zu argumentieren, behaupten geshamed zu werden, weinen, einfach verstummen oder die Konversation verlassen.]
- “In essence, white fragility looks like a white person taking the position of victim, when it is in fact that white person who has committed or participated in acts of racial harm.”
- [Im Kern nehmen bei weißer Zerbrechlichkeit weiße Personen die Rolle des Opfers ein, obwohl es tatsächlich die weiße Person ist, die eine rassistische Verletzung/Beleidigung begangen oder mitgetragen hat.]
Weiterführend ist das schon erwähnte (Hör-)Buch Exit Racism von Tupoka Ogette zu empfehlen. Insbesondere die 5 Schritte aus Happyland, hier sind die ersten 4 Phasen dargestellt:
Quellen
[1] Tupoka Ogette: Exit Racism. [https://www.exitracism.de/]
[2] UNESCO Masterclass Workshop: Koloniale Kontinuitäten im Klimaaktivismus, 2020
[3] Layla F. Saad: Me and White Supremacy Workbook



